Regionale 23: Homes. Die Mehrzahl von Zuhause

Mit Ester Alemayehu Hatle, Christine Camenisch | Johannes Vetsch, Lea Fröhlicher, Anja Ganster, Alyona Grekova, Aida Kidane, Lena Laguna Diel, Josefina Leon Ausejo, Daniela Müller, Cheyenne Oswald, Joan Pallé, Nadiia Rohozhyna, Nicolas Sarmiento, Jade Tang, Inka ter Haar

Er ist brüchiger geworden, der Begriff vom Zuhause. Längst ist das Zuhause nicht selbstverständlich der Ort, an dem man geboren ist und aufwächst, im Kreise von Freunden und Familie; in welchem die Sprache des Elternhauses auch auf den Strassen und in der Schule gesprochen wird; ein Ort, der gleichbedeutend ist mit Zugehörigkeit, Sicherheit. Oft sind es das Studium, die Arbeit, aber auch leider und immer mehr Krisen, Angst und Gefahr, die viele Menschen dazu veranlassen oder eben auch zwingen, die eigenen vier Wände oder die Heimat zurückzulassen.
Die eingeladenen Künstler*innen der diesjährigen Regionale im Kunsthaus Baselland leben und arbeiten allesamt in der Region, in Frankreich, Deutschland oder der Schweiz – doch ihre Heimat ist mehr. Sie kommen aus der Ukraine und sind vor dem Angriffskrieg Russlands nach Basel geflüchtet. Sie kommen aus verschiedenen Orten und Gegenden der Schweiz, Deutschlands, Frankreichs, Kataloniens, Perus, Argentiniens, Eritreas etc., um in der Region zu studieren, zu leben und als Künstler*in tätig zu sein. Sie haben sich mit Stipendien längere Zeiten an Orten wie Südafrika aufgehalten, um dort zu arbeiten und das Land zu erfahren. Die Region, in der wir uns befinden, die als Dreiländereck bezeichnet wird, vereint viel mehr als drei Länder, denn die Menschen, die für kürzere oder längere Zeit hier leben und uns bereichern, kommen aus der ganzen Welt – freiwillig oder aus politischen Gründen.
Was heisst heute Heimat, da viele von uns, in neue Orte oder Länder aufgebrochen sind, um ein neues Zuhause zu schaffen? Warum benutzen wir das Wort Heimaten so selten, wenn es doch das ist, was vielen von uns entsprechen würde. So zeigt die Ausstellung gerade auch diesen Umstand unseres Hier und Jetzt auf; sie thematisiert auf unterschiedliche Weise genau jene Vorstellungen oder Konstrukte von Orten des Zusammenlebens, der Herkunft, des temporären Aufenthalts, der emotionalen Bindung – zugleich aber auch jene, die sie aus unterschiedlichen Gründen hinter sich lassen mussten und auf die sie nun zurückblicken. Auch sind es Momente des Unterwegsseins, freiwillig und unfreiwillig, die hier thematisiert werden. Die eingeladenen Künstler*innen stellen daher mit ihren Werken die entscheidende und zugleich so dringliche Frage, die es heute zu klären gilt: Wie wollen wir in Zukunft leben, wie die Zukunft gemeinsam gestalten? Und nicht zuletzt: Was braucht es, damit wir einen Wandel hervorrufen können – in Gesellschaft, Kultur, Politik, Natur –, um in aller Unterschiedlichkeit und Vielfältigkeit voller Respekt und Offenheit zusammenleben zu können? (Text von Ines Goldbach)

Die Regionale ist eine jährliche Gruppenausstellung, entwickelt im Kontext einer grenzüberschreitenden Kooperation von 18 Institutionen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz mit dem Fokus auf lokale, zeitgenössische Kunstproduktion in der Drei-Länder-Region um Basel.

KuratorIn: Ines Goldbach und Ines Tondar

zur Website der Veranstalter:in

Ticketinformationen

CHF 12 / CHF 9

Veranstalter:in

Kunsthaus Baselland

Das Kunsthaus Baselland gehört zu den führenden Ausstellungshäusern für regionale, nationale und internationale zeitgenössische Kunst in der Region Basel. Auch in diesem Jahr wird ein besonderer Fokus auf Künstler und Künstlerinnen ...

Ort

Kunsthaus Baselland

Beschreibung:

Mit Ester Alemayehu Hatle, Christine Camenisch | Johannes Vetsch, Lea Fröhlicher, Anja Ganster, Alyona Grekova, Aida Kidane, Lena Laguna Diel, Josefina Leon Ausejo, Daniela Müller, Cheyenne Oswald, Joan Pallé, Nadiia Rohozhyna, Nicolas Sarmiento, Jade Tang, Inka ter Haar

Er ist brüchiger geworden, der Begriff vom Zuhause. Längst ist das Zuhause nicht selbstverständlich der Ort, an dem man geboren ist und aufwächst, im Kreise von Freunden und Familie; in welchem die Sprache des Elternhauses auch auf den Strassen und in der Schule gesprochen wird; ein Ort, der gleichbedeutend ist mit Zugehörigkeit, Sicherheit. Oft sind es das Studium, die Arbeit, aber auch leider und immer mehr Krisen, Angst und Gefahr, die viele Menschen dazu veranlassen oder eben auch zwingen, die eigenen vier Wände oder die Heimat zurückzulassen.
Die eingeladenen Künstler*innen der diesjährigen Regionale im Kunsthaus Baselland leben und arbeiten allesamt in der Region, in Frankreich, Deutschland oder der Schweiz – doch ihre Heimat ist mehr. Sie kommen aus der Ukraine und sind vor dem Angriffskrieg Russlands nach Basel geflüchtet. Sie kommen aus verschiedenen Orten und Gegenden der Schweiz, Deutschlands, Frankreichs, Kataloniens, Perus, Argentiniens, Eritreas etc., um in der Region zu studieren, zu leben und als Künstler*in tätig zu sein. Sie haben sich mit Stipendien längere Zeiten an Orten wie Südafrika aufgehalten, um dort zu arbeiten und das Land zu erfahren. Die Region, in der wir uns befinden, die als Dreiländereck bezeichnet wird, vereint viel mehr als drei Länder, denn die Menschen, die für kürzere oder längere Zeit hier leben und uns bereichern, kommen aus der ganzen Welt – freiwillig oder aus politischen Gründen.
Was heisst heute Heimat, da viele von uns, in neue Orte oder Länder aufgebrochen sind, um ein neues Zuhause zu schaffen? Warum benutzen wir das Wort Heimaten so selten, wenn es doch das ist, was vielen von uns entsprechen würde. So zeigt die Ausstellung gerade auch diesen Umstand unseres Hier und Jetzt auf; sie thematisiert auf unterschiedliche Weise genau jene Vorstellungen oder Konstrukte von Orten des Zusammenlebens, der Herkunft, des temporären Aufenthalts, der emotionalen Bindung – zugleich aber auch jene, die sie aus unterschiedlichen Gründen hinter sich lassen mussten und auf die sie nun zurückblicken. Auch sind es Momente des Unterwegsseins, freiwillig und unfreiwillig, die hier thematisiert werden. Die eingeladenen Künstler*innen stellen daher mit ihren Werken die entscheidende und zugleich so dringliche Frage, die es heute zu klären gilt: Wie wollen wir in Zukunft leben, wie die Zukunft gemeinsam gestalten? Und nicht zuletzt: Was braucht es, damit wir einen Wandel hervorrufen können – in Gesellschaft, Kultur, Politik, Natur –, um in aller Unterschiedlichkeit und Vielfältigkeit voller Respekt und Offenheit zusammenleben zu können? (Text von Ines Goldbach)

Die Regionale ist eine jährliche Gruppenausstellung, entwickelt im Kontext einer grenzüberschreitenden Kooperation von 18 Institutionen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz mit dem Fokus auf lokale, zeitgenössische Kunstproduktion in der Drei-Länder-Region um Basel.

KuratorIn: Ines Goldbach und Ines Tondar
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